Bitcoin Mining mit Photovoltaik: Lohnt sich das mit Speicher?

Immer mehr Menschen kombinieren ihre PV-Anlage mit einem Bitcoin-Miner. Besonders spannend wird es, wenn man den Miner mit eigenem Solarstrom betreibt und die Abwärme als Heizung nutzt. Doch wie sinnvoll ist das Ganze wirtschaftlich? Und lohnt sich ein Batteriespeicher?

Ausgangssituation

Hinweis zur Berechnung: Die Bitcoin-Mining-Erträge hängen nicht nur vom Stromverbrauch und BTC-Kurs ab, sondern auch von zwei wichtigen Netzwerkfaktoren:

  • Hashrate: Gibt an, wie viel Rechenleistung das gesamte Bitcoin-Netzwerk aktuell einsetzt.
  • Schwierigkeit (Difficulty): Passt sich alle 2 Wochen automatisch an, damit etwa alle 10 Minuten ein Block gefunden wird.

Wenn die Hashrate stark steigt, bekommt jeder Miner einen kleineren Anteil an den Blockrewards. Die hier angegebenen Erträge gelten bei etwa aktueller Difficulty und Hashrate (Juni 2025). Bei starken Veränderungen kann sich die Rentabilität entsprechend ändern.

Aktueller Bitcoin-Kurs (Juni 2025): ca. 100.000 €/BTC – Grundlage dieser Berechnungen.
Vergleich: Bitcoin-Mining bringt aktuell ca. 15 Cent Gewinn pro kWh, während die Netzeinspeisung nur ca. 8 Cent/kWh bringt.

  • PV-Anlage: 30 kWp, gute Ausrichtung, Jahresertrag ca. 28.500 kWh
  • Miner: Antminer S21, Verbrauch 3,6 kW, 200 TH/s
  • Vergütung für Netzeinspeisung: 8 Cent/kWh
  • Stromkosten für Mining: 0 € (nur eigener PV-Strom)
  • Wärmerückgewinnung: ca. 3 kW nutzbare Abwärme, ersetzt Heizkosten

Beispieltag: Unterschied mit 30 kWh Akku

Diese Tabelle zeigt, wie sich der Stromertrag über den Tag verteilt und wann der Miner laufen kann. Ohne Akku läuft der Miner nur tagsüber bei genug Sonne. Mit einem 30 kWh Akku kann der überschüssige Strom gespeichert werden – damit läuft der Miner auch abends und nachts weiter. So wird der eigene Strom besser genutzt und mehr Bitcoin erzeugt.

Uhrzeit PV-Leistung Mining ohne Akku Mining mit 30 kWh Akku
07:00–09:00 1–3 kW Nein Akku lädt
10:00–16:00 4–8 kW Ja Ja + Akku lädt
17:00–19:00 2–3 kW Nein Akku wird weiter geladen
20:00–00:00 0 kW Nein Ja (aus Akku)
00:00–03:00 0 kW Nein Ja (sofern Akku reicht)
03:00–06:00 0 kW Nein Wahrscheinlich aus

Tagesverlauf PV & Mining

In dieser Grafik siehst du, wie sich der Stromertrag und das Mining über den Tag verteilen. Ohne Speicher kann der Miner nur dann laufen, wenn genug Sonne scheint. Mit einem 30 kWh Akku läuft der Miner auch abends und nachts weiter. So wird der selbst erzeugte Strom besser genutzt.

Jahresvergleich: Speicher vs. Kein Speicher

Vergleich Mining-Erlös pro kWh

Diese Grafik zeigt, wie viel Geld man pro Kilowattstunde Strom verdienen kann – je nachdem, wie groß der Stromspeicher ist. Ohne Akku wird viel Strom verschenkt. Mit Speicher kann man mehr selbst nutzen und dadurch deutlich mehr aus dem Strom herausholen. Die Einspeisevergütung ist gesetzlich geregelt – aber sie kann sich jederzeit ändern. Beim Mining hingegen bleibt der Stromertrag unabhängig von politischen Vorgaben: Solange der Miner läuft, kommt Bitcoin.

Speichergröße Mining-Zeit/Jahr Nutzbare PV-Energie Mining-Ertrag Heizkosten-Ersparnis Gesamtvorteil PV-Einspeisung Mining-Gewinn pro kWh
Kein Akku ~3.600 h ~13.000 kWh 1.600–2.000 € ~500 € 1.450–1.700 € ~14.500 kWh (≈ 1.160 €) ≈ 15 ct
10 kWh ~4.400 h ~15.800 kWh 1.800–2.200 € ~600 € 1.750–2.000 € ~11.700 kWh ≈ 14 ct
30 kWh ~5.400 h ~19.400 kWh 2.200–2.600 € ~700 € 2.100–2.400 € ~8.100 kWh ≈ 13 ct
80 kWh ~6.800 h ~24.500 kWh 2.800–3.200 € ~800 € 2.600–3.000 € ~3.000 kWh ≈ 11 ct

Langfristige Perspektive: Bitcoin behalten statt verkaufen?

Ertrag aus 10.000 kWh

Diese Grafik zeigt, wie viel Geld man mit 10.000 kWh Strom verdienen kann – je nachdem, ob man ihn einspeist oder fürs Mining nutzt. Einspeisung bringt wenig, Mining bringt mehr – und bei langfristigem Bitcoin-Wert noch viel mehr.

Im Gegensatz zur Einspeisevergütung, die vom Gesetzgeber festgelegt wird und sich jederzeit ändern kann, ist der Ertrag aus Bitcoin-Mining unabhängig von politischen Entscheidungen. Du produzierst nicht nur Strom – du produzierst direkt einen digitalen Vermögenswert.

Alle Berechnungen in diesem Beitrag basieren auf dem aktuellen Bitcoin-Kurs von rund 100.000 €/BTC (Stand Juni 2025). Doch was, wenn man die geminten Satoshis nicht verkauft, sondern langfristig hält?

Nehmen wir an, du minest in einem Jahr 0,02 BTC. Das entspricht heute ca. 2.000 €. Wenn Bitcoin in 5–10 Jahren auf 1.000.000 € steigt, wären diese 0,02 BTC plötzlich 20.000 € wert.

Beispielrechnung (bei aktuellem Kurs 100.000 €/BTC):

Ertrag pro kWh: ca. 0,15 € (bei ca. 13.000 kWh Miningstrom/Jahr)

  • Geminte Menge/Jahr: 0,02 BTC
  • Aktueller Wert (100.000 €/BTC): 2.000 €
  • Zukünftiger Wert (1 Mio €/BTC): 20.000 €
  • Multiplikator: 10-fach

Mining-Prognose bei 1 Mio € BTC

Dieses Bild zeigt, wie viel man in 5 Jahren verdienen könnte, wenn man seine Bitcoins nicht verkauft. Es vergleicht zwei Szenarien: Einmal bleibt die Schwierigkeit gleich, einmal steigt sie stark an. Auch wenn es schwieriger wird, lohnt sich Mining mit Sonnenstrom immer noch deutlich.

Wenn der Bitcoin-Kurs stark steigt, investieren weltweit mehr Miner in neue Geräte. Dadurch erhöht sich die Netzwerk-Hashrate, was automatisch die sogenannte Difficulty steigen lässt. Je höher diese ist, desto kleiner wird dein Anteil an den Blockrewards – selbst wenn dein Miner 24/7 läuft.

  • Angenommene Steigerung der Difficulty: 10-fach (realistische Annahme bei Kurs x10)
  • Geminte Menge/Jahr mit S21: ca. 0,0055 BTC
  • Wert bei 1 Mio €/BTC: ca. 5.475 € pro Jahr
  • In 5 Jahren: 0,0275 BTC → ca. 27.375 €
  • Mining-Ertrag pro kWh: ca. 0,96 € (statt 3,50 € bei konstanter Difficulty)

Fazit: Auch bei stark steigender Difficulty bleibt Mining mit Solarstrom lukrativ – aber mit deutlich geringerem Ertrag pro Kilowattstunde. Ein effizienter Miner und günstiger Strom bleiben entscheidend.

Fazit: Wer langfristig an Bitcoin glaubt, sollte überlegen, nicht kurzfristig zu verkaufen, sondern seine Satoshis zu behalten. Das kann die Rendite um ein Vielfaches steigern und das Mining langfristig extrem lukrativ machen – vor allem, wenn man mit kostenloser Sonnenenergie arbeitet.

Warum Bitcoin eine Zukunft hat

Mining ist unabhängig von Gesetzen

Diese Infografik zeigt den Unterschied zwischen Einspeisung und Mining: Während die Einspeisevergütung vom Staat geregelt wird und jederzeit geändert werden kann, ist Bitcoin-Mining ein offenes, dezentrales System. Solange dein Miner läuft, erhältst du eine Belohnung – unabhängig von Politik oder Netzbetreibern.

  • Begrenztes Angebot: Max. 21 Mio BTC. Kein Nachdrucken wie beim Euro oder Dollar.
  • Dezentral: Niemand kann Bitcoin zentral kontrollieren oder zensieren.
  • Unabhängig von Banken: Transaktionen ohne Mittelsmänner
  • Fälschungssicher: Durch kryptografische Hashfunktionen
  • Inflationsschutz: Besonders relevant bei steigender Geldmengenausweitung
  • Weltweite Akzeptanz: Immer mehr Unternehmen, Staaten und Investoren setzen auf Bitcoin

Die Blockchain-Technologie dahinter ermöglicht nicht nur digitale Zahlungen, sondern auch dezentrale Anwendungen, Verträge und mehr. Bitcoin ist das erste und stabilste Beispiel dafür.

Fazit

Ein einzelner Antminer S21 kann mit einer 30 kWp PV-Anlage sinnvoll betrieben werden. Ohne Speicher bleiben aber viele kWh ungenutzt. Erst mit größeren Akkus steigt der Eigenverbrauch und damit die Wirtschaftlichkeit. Trotzdem ist ein großer Speicher nur dann wirklich sinnvoll, wenn du ihn auch für Haushaltsstrom, Notstrom oder E-Auto nutzt.

Langfristig kann sich das Mining besonders dann lohnen, wenn du die Bitcoins nicht verkaufst, sondern an ihren zukünftigen Wert glaubst.

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